Das Bürstenmacher Handwerk

Die Ursprünge von Bürste und Pinsel reichen weit in die Vergangenheit zurück. Die bisher ältesten einschlägigen Funde wurden in der Höhle von Altamira in der nordspanischen Provinz Santander gemacht. Die dort zu sehenden Tierbilder sind, wie neuere Forschungen ergaben, um das Jahr 16.000 vor Christi Geburt entstanden. Bei Grabungen in der Höhle wurde ein vollständiges „Maleratelier“ freigelegt in dem sich auch die Wekzeuge des unbekannten Meisters fanden: Pinsel mit Röhrenknochen als Griff, in die die Haare in verschiedenen Größen und Stärken eingesetzt waren.

Etwa vom Jahre 1000 an, so vermuten Fachleute, habe man Werkzeuge aus an einen Holzstiel gebundenen Borsten, aus mit Seidenfaden gebundenen Dachshaaren sowie Grundier- und Konturierpinsel aus in Adlerkielen gefaßten Eselshaaren gekannt. Die in Federkielen gefaßten Pinsel wurden wohl ursprünglich für die Miniaturmalerei in den Klöstern verwendet.

Der Bürstenbinder in den mittelalterlichen Städten bot seinen Kunden schon ein stattliches Sortiment von Bürsten und Pinseln für die verschiedenen Einsatzzwecke dar. In dem 1698 in Regensburg erschienen Ständebuch des Bürstenmacherstandes sind folgende Bürstenarten aufgezählt: Kleiderbürste, Reibbürste, Kopfbürste, Schuhbürste, Kratzbürste, Fußbodenbürste, Kehrwische, Rauhköpfe, Borstwische oder Spinnenstäuber, Haarbesen, Pferdekardätschen, Zimmerbesen und Feinbürsten, Sammetbürste, Schnallenbürste, Zahnbürste, Silberbürste.

Auf dieser Seite möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick über die traditionellen Handwerkstechniken wie z.B. dem Handeinzug, der Rasierpinselherstellung, dem Setzen, dem Drehen, dem Stirneinzug, u.s.w. vermitteln. Zur Produktion von Bürsten und Besen wird überwiegend die Handwerkstechnik des Handeinzugs angewandt. Die Handwerkstechniken des Pichens, des Stirneinzugs, vor allem die des Drehens werden vergleichsweise sehr viel seltener oder nicht mehr praktiziert …..

Der Handeinzug

Beim Einziehen wird das Besteckungsmaterial mittels eines Drahtes von Hand im Bürstenholz befestigt. Der Bürstenmacher verwendet dazu ein Bürstenholz in das konische Löcher gebohrt sind. Vor dem Einziehen wird das Besteckungsmaterial auf der Werkbank zurechtgelegt und den Knebel mit dem Einziehdraht in die Werkbank gesteckt. Der Bürstenmacher nimmt eine kleine Menge des Besteckungsmaterials in die rechte Hand. Mit derselben Hand zieht er etwas von dem auf dem Knebel gewickelten Draht ab, bildet eine Schlaufe und steckt diese durch eine der kleinen Bohrungen des Bürstenholzes das er in der linken Hand hält. Dann nimmt er das Bürstenholz in die rechte Hand. Mit dem Mittel- und dem Ringfinger der linken Hand hält er die Schlaufe fest und führt den Zeigefinger und den Daumen zu der rechten Hand um ein passendes Bündel von dem Besteckungsmaterial abzugreifen. Das Bündel legt er mittig in die Schlaufe. Daraufhin bewegt er das Bürstenholz mit einem kräftigen Ruck zum Körper, wodurch der Draht das Bündel in das Bürstenholz zieht. Auf diese Weise zieht er in jedes Loch des Bürstenholzes ein Bündel ein.

Der Einziehdraht bleibt stehts mit dem Knebel verbunden. Erst nachdem er das letzte Loch des Bürstenholzes bestückt hat schneidet er den Draht ab. Das Drahtende wird nun unter einer Drahtschlaufe, die sich durch das Einziehen auf dem Bürstenholzkörper gebildet hat hindurchgeschoben und verknotet. Abschließend wird die auf dem Bürstenholz liegende Verdrahtung glatt gestrichen, damit sich niemand daran verletzen kann. Der Bürstenmacher hält beim Einziehen eine bestimmte Reihenfolge ein, die je nach Art des Bürsten- oder Besenholzes variiert. Nachdem er eine Reihe eingezogen hat, schneidet er das Besteckungsmaterial mit der Bankschere gerade nach. Die Bankschere hat er zuvor auf die Länge eingestellt, die der Besatz der fertigen Bürste oder des fertigen Besens haben sollte. Nach Abschluß des Einziehvorgangs putzt der Bürstenmacher die fertige Bürste oder den fertigen Besen aus, indem er den Besatz mit dem Handkamm auskämmt und zusätzlich mit der Hand durch den Besatz streicht, so daß lose Haare herunterfallen. Einzelne überstehende Haare schneidet er mit der großen Zuschneideschere sauber ab.

Beim Einziehen kommt es darauf an mit der Hand ein Bündel zu greifen, das exakt in das Bohrloch passt. Hierzu ist eine gewisse Fingerfertigkeit notwendig. Eine Arbeitserleichterung stellt die Bündelabteilmaschine dar. Die Bündelabteilmaschine teilt das Besteckungsmaterial automatisch in gleichmäßige Bündel beliebiger Stärke ab. Vor jedem Einziehvorgang die Bündelabteilmaschine mit dem entsprechenden Material gefüllt. Die Bündelabteilmaschine wird so eingestellt, daß die abgeteilten Bündel von ihrer Stärke her die einzelnen Löcher des Bürstenholzes ausfüllen, das bestückt werden soll. Mit einem Druck auf das Trittbrett der Bündelabteilmaschine wird diese in Gang gesetzt. Der Halbmond der Maschine umfaßt ein Bündel des Besteckungsmaterials. Durch Verringerung des Drucks auf das Trittbrett öffnet sich der Greifer und das Bündel kann herausgenommen werden.

Rasierpinsel Herstellung

Ein Rasierpinsel besteht im wesentlichen aus dem Holz-, Plexiglas- oder Kunstharzgriff, dem Besatz aus Dachshaar, Borsten oder Mischungen und einem Metallring, der entweder einen Wulst hat und dann an der Stelle sichtbar wird, wo der Besatz aus dem Griff austritt, oder wulstlos und am fertigen Pinsel nicht sichtbar ist, weil dann der gesamte Ring im Griff versenkt ist.

Bei der Herstellung eines Rasierpinsels von Hand wird zunächst das Besatzmaterial je nach Ringdurchmesser abgewogen. Daraufhin wird das Materialbüschel gleichgestoßen und „in Schluß gelegt“. Es folgt das Aufstoßen auf die Spitzen mit der Formbüchse, wodurch das Materialbüschel seine charakteristische gestalt erhält. Nun werden die Büschel im oberen Drittel gebunden; dieser vorläufige Bund wird später, wenn die Pinselköpfe „hinterbunden“ sind, wieder entfernt. Entsprechend der durch die Formbüchse erzielten Wölbung an der Spitzenseite hat sich an der Kopfseite der Büschel eine schüsselförmige Höhlung ergeben; deshalb müssen jetzt die Büschel an der Kopfseite geradegeschnitten werden.

Früher wurden die Haar- oder Borstenbüschel dagegen „gegründet“: Man faßte das Büschel am Fadenbund, drückte die stumpfe Seite gegen einen vorher in Kitt getauchten umgedrehten Löffel und streifte die überschüssige Kittmasse mit Hilfe eines Fadens aus. Auf diese Weise bildete sich ein „Kern“ oder – in der Fachsprache der Pinselmacher – die „Seele“ des Rasierpinsels. Der „Kern“ bzw. die „Seele“ hatte die Aufgabe, auch das kürzere Material festzuhalten.

Nach dem „Gründen“ ließ man die Köpfe eine geraume Zeit zum Trocknen stehen und begann dann mit dem „Hinterbinden“, d.h. dem Anbringen eines Fadenbundes an der Kopfseite des Büschels. Wenn, wie heute meist üblich, auf das arbeitsaufwendige „Gründen“ verzichtet und also die Kopfseite des Büschels gleichgeschnitten wird, können die Quasten sofort in Kitt getaucht und „hinterbunden“ werden. Dabei ist darauf zu achten, das die Materialbüschel samt Fadenbund dem inneren Durchmesser des aufnehmenden Rings entsprechen. Nun werden die Büschel in die Ringe gesteckt und auf Horden in den Trockenofen gestellt, wo sie etwa acht Stunden lang bei ca. 90 Grad Wärme härten. Bei Verwendung eines Zwei-Komponenten-Klebers genügt wiederum ein Trocknen an der Luft bzw. im Ofen bei kürzeren Trockenzeiten. Als abschließende Arbeitsgänge folgen das Einsetzen in die Griffe mit Kitt und, wenn der Pinselkopf fest mit dem Griff verbunden ist, das Ausputzen und das Feinbeschneiden.

Das Setzen oder Pichen

Die ursprüngliche Methode des Setzens, nämlich das Pichen von Bürsten und Besen, wird heute nicht mehr angewandt. Die Borsten oder Haare wurden in Bündel aufgeteilt, die dann nacheinander auf der Kopfseite in heißes Pech getaucht, mit Faden umwickelt, erneut eingetaucht und dann in die Bohrlöcher des Bürstenkörpers gesetzt wurden, wo sie festklebten.

Pech ist ein Produkt aus dem Pflanzenbereich. Es wird aus den harzreichen Teilen der Nadelhölzer durch Destillation gewonnen, indem man den so hergestellten Teer nochmals eindampft. Das Pech ist im kalten, erhärteten Zustand spröde, d.h. es zersplittert schon bei einem leichten Schlag oder Stoß in die kleinsten Teilchen. Es wird zwischen schwarzem, braunem und gelben Pech unterschieden. Zur Herstellung von Bürsten und Besen wird bevorzugt auf das schwarze Pech zurückgegriffen, woraus sich die Bezeichnung „Bürstenpech“ herleitet. Im Bürstenmacherhandwerk dient das Pech zum Festhalten des Besteckungsmaterials in den Bohrlöchern der Bürsten- und Besenhölzern.

Zur Verarbeitung muß das Pech erhitzt werden, damit es dickflüssig wird. Da sich das Pech durch starke Erhitzung leicht entzünden kann bedarf es eines äußerst vorsichtigen Umgangs mit diesem Arbeitsmaterial. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Pechen an einem durch Blech gesichterten Tisch auszuüben. Beim Pechen wird das Besteckungsmaterial mittels Pech in dem Bürstenholz befestigt. Der Bürstenmacher greift dazu auf Bürstenhölzer zurück, deren Löcher nur angebohrt sind. Das Pechen stellt eine der ältesten Techniken des Bürstenmacherhandwerks dar und wird heute nur noch selten ausgeübt. Gepechte Bürsten haben den Nachteil, daß sie sich in heißem Wasser und Lösungsmitteln auflösen. Deshalb ist man dazu übergegangen, das Pech durch Vulkanisierkitt zu ersetzen.

Pechkessel mit Wärmequelle
Detail gegründetes Bündel im Bürstenholz
gepechtes Besenset - Besen mit Handfeger

Zur Fertigung gepechter Bürsten setzt sich der Bürstenmacher an den Pechtisch. Er hat sich zuvor das Besteckungsmaterial bereitgelegt und den Knebel mit dem Pechgarn in das dafür vorgesehene Loch im Tisch gesteckt. Um das Pech zu erhitzen, bedient er eine Wärmequelle, die sich auf einer Halterung unterhalb des Pechkessels befindet. Mit der Hand greift er zum Besteckungsmaterial und teilt ein Bündel ab, das von seiner Stärke her in die Löcher des Bürstenholzes paßt. Dieses Bündel taucht er in das flüssige Pech, streicht es im Herausnehmen am Kesselrand ab, umwickelt es mit dem Garn, welches er mit einem Messer abschneidet. Das derart gegründete Bündel taucht er sodann nochmals in das Pech und setzt es mit einer Drehbewegung in das Bürstenholz. Die gegründeten Bündel setzt er in einer festgelegten Reihenfolge in das Bürstenholz. Je nachdem was für eine Bürste oder Besen er pechen will, variiert die Reihenfolge, in der er die Bündel setzt. Im Anschluß an das Pechen kämmt er die fertigen Besen mit einem Handkamm aus und beschneidet den Besatz mit einer Schere.

Während des Pechens bestreut er seine Hände immer wieder mit Talkum, um sie sauber zu halten, so das er die Bürstenhölzer nicht beschmutzt. In der Regel spricht der Bürstenmacher von „Pichen“ anstelle von „Pechen“. Das Wort „Pichen“ ist in Bürstenmacherkreisen ein weit verbreiteter Ausdruck, der regional nicht begrenzt ist. Es ist eine Kunst das Pech auf der richtigen Temperatur zu halten. Von der Höhe der Temperatur hängt die Konsistenz des Pechs ab. Das Pech darf weder zu flüssig noch zu dick sein, sondern muß in so einem Zustand sein, das die Bündel fest im Bürstenholz sitzen und sich nicht lösen.

Der Stirneinzug

Der Stirneinzug, ist das handwerklich anspruchvollste Verfahren zur Herstellung von Bürsten. Der Bürstenkörper wird nicht, wie beim Einziehen mittels Einziehdraht, aufgeschnitten sondern nur ganz fein angebohrt. Durch diese Bohrungen wird dann die Schlaufe des Drahtes gezogen, um dann die Borstenbündel, nicht doppelt, sondern einzeln am Haarwurzelende, dem sogenannten “ Kopf “ , d.h. als Kopfeinzug bezeichnet, geführt werden. Zum Schluß werden die Bohrungen mit einem kleinen Stopfen an der Stirnseite verplombt. Dieses Einzugsverfahren wird vor allem bei der Herstellung von exclusiven Haarbürsten angewendet.

Das Drehen

Das Drehen stellt eine Sonderform der Bürstenherstellung dar. Das Besteckungsmaterial wird nur von Draht festgehalten, der gleichzeitig den Bürstenkörper bildet. Gedrehte Bürsten haben einen sehr dünnen und oft elastischen Bürstenkörper. Daher können sie an engen Stellen eingesetzt werden, die für andere Bürsten unzulänglich sind. Zur Fertigung von gedrehten Bürsten wird der Draht in die Drehvorrichtung gespannt und das Besteckungsmaterial wird gleichmäßig zwischen zwei Drähte gelegt. Durch Betätigung einer Kurbel wird der Draht zusammengedreht und das Besteckungsmaterial so festgeklemmt, das die sogenannten Raupen entstehen. Danach wird das Besteckungsmaterial auf die gewünschte Länge geschnitten. Hierfür steht in der Regel eine spezielle Bankschere zur Verfügung, da eine gedrehte Bürsten nicht, wie etwa eine eingezogene Bürste, zum Beschneiden am Bürstenkörper festgehalten werden kann. Je nachdem um was für eine Bürste es sich handelt, kommt die Verlängerung des gedrehten Drahtes die Funktion eines Stiels zu. Andere gedrehte Bürsten werden mit einem Holzgriff ausgestattet. Die gedrehten Bürsten sind je nach Verwendungszweck walzenförmig, konisch oder in anderer Fasson zugeschnitten.

Materialien

Die Zurichtung des Rohmaterials z. B. Borsten von der Schweineschlachtung oder von der Wildschweinjagd ist heute in spezielle Betriebe ausgelagert. Für Pinsel werden auch verschiedenen Tierhaare zugerichtet. Verfilztes Rohmaterial wird erst durch Wolfen gelockert und gewaschen, anschließend gebleicht. Die verwertbaren Borsten werden aussortiert, gebündelt, gekocht und getrocknet, teilweise auch gefärbt. Durch diesen Prozess werden die Borsten zum einen hygienisch einwandfrei und zum anderen gerade.

Beim anschließenden Durchreiben wird das Rohmaterial gleichgelegt, so dass Spitzen und Köpfe beieinanderliegen, was für Pinsel wichtig ist. Für Bürsten muss die Ware nicht unbedingt gleichgelegt werden. Beim Längenzupfen werden in mehreren Durchgängen jeweils die längsten Borsten oder Haare aussortiert, so dass sich in Schritten von 5 mm ein nach Längen sortiertes Besatzmaterial ergibt.

Ein 50er Zupf ist also ein Material, das zwischen 50 mm und 55 mm lang ist. Sowohl Borsten, als auch Pflanzenfasern oder synthetische Materialien können noch geschlitzt werden, indem mit Nadeln auf das Material eingewirkt wird. Die Aufgabe des Zurichtens war früher eine zeitintensive Handarbeit, sie wird heute maschinell von spezialisierten Zurichtbetrieben besorgt.

Holz
Traditionell werden Bürsten- und Besenkörper aus Holz gefertigt, überwiegend aus Buchenholz. Für hochwertige Feinbürsten-Modelle werden auch Edelhölzer wie Birnbaum, Ahorn und auch Olive eingesetzt. Alle Hölzer werden über mehrere Monate luftgetrocknet, später in einer Trockenkammer auf den entgültigen Feuchtegehalt von 8-12% heruntergetrocknet. Zur Oberflächenveredelung und zum Schutz werden Beizen, Wachse, Öle oder Lacke aufgetragen.

Arenga
Arenga oder Gemuti ist eine Palmblattscheidefaser, welche hauptsächlich aus den Blättern der Zuckerpalme gewonnen wird. Ihre Farbe ist dunkelgrau bis blauschwarz. Sie ist feiner und weicherwie andere Palmfasern und trotzdem zäh und elastisch. Hauptlieferland ist Indonesien.

Elaston
Verwendung findet diese Faser hauptsächlich in Saal- oder Strassenbesen für den gesamten Außenbereich. Das robuste, stapazierfähige Material ist formstabil und temperaturbeständig bis ca. 60° C. Der Härtegrad dieser Borste ist vom Durchmesser abhängig.

Fibre
Fibre oder Mexicofibre ist die gelbe Blattfaser der Agave, einer Kakteenpflanze, welche ausschließlich im nördlichen mexikanischen Hochland wächst, weshalb Mexiko hierfür ein natürliches Monopol besitzt. Die fertig zugerichtete Faser hat eine Länge von 300-500 mm und trägt die Handelsbezeichnung „Tampico-Fibre“, benannt nach der Hafenstadt Tampico. Die Natur hat hier eine sehr robuste Faser geschaffen, widerstandsfähig gegen Säuren und Laugen, sowie gegen Hitze. Gute Elastizität und optimale Wasseraufnahme machen die Faser geeignet für viele Anwendungsbereiche wie z.B. bei Haushaltbürsten und robusten Massage- und Nagelbürsten.

Kokos
Kokos wird aus der Innenschale der Kokospalmen-Frucht (Cocos nucifera) gewonnen. Die Fasern werden von der Schale separiert und durchlaufen einen langen Aufbereitungsprozess. Die bis 300 mm langen Kokosfasern zeichnen sich durch Zähigkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Fäulnis und leichtes Gewicht aus. Lieferländer sind überwiegend Sri Lanka und Indien.

Piassava
Piassava ist eine grobe, elastische Palmfaser mit Herkunft aus Westafrika und Südamerika. Aufgrund ihrer Strapazierfähigkeit ist sie besonders für Strassenbesen geeignet.

Rosshaar
Rosshaar ist das zugerichtete Haar vom Schweif (kräftig) oder der Mähne (weich) des Pferdes. Die Haarqualität ist abhängig von Rasse, Klima und Jahreszeit sowie Haltung der Tiere.

Ziegenhaar
Ziegenhaare stammen von der Langhaarziege. Diese überaus feinen und seidenweichen Haare eignen sich besonders für Babybürsten, Gesichtsbürsten und andere Kosmetikbürsten und Pinsel. Wegen seiner hervorragenden Staubbindung wird dieses Material auch in verschiedenen Gebrauchsbürsten wie z.B. Staubwedel, Staubbesen, Möbelbürsten u.s.w. eingesetzt. Zur Reinigung kann das Haar mit einem feinen Kamm ausgekämmt oder in lauwarmer Seifenlauge leicht ausgewaschen werden.

Feinhaare
Feinhaare sind die teuersten unter den verschiedenen Materialien. Sie sind besonders dünn und auch nicht sehr lang, weshalb sie sich sehr gut für feine und sehr weiche Pinsel eignen. Das teuerste unter den Feinhaaren ist das Kolinskyhaar, einer in Asien beheimateten Marderart. Es ist tatsächlich mehr wert als die gleiche Menge an Gold. – Feinhaare werden von den unterschiedlichsten Tierarten gewonnen. Darunter: Wieselhaar (Mauswiesel, Hermelin), Iltishaar, Dachshaar (oft für Rasierpinsel), Fehhaar (Eichhörnchen).